Werden Medikamente gegen Blasenentzündungen benötigt, sind diese überwiegend rezeptpflichtig. Weil diese häufig durch eine bakterielle Infektion ausgelöst werden, bieten unter anderem bestimmte verschreibungspflichtige Antibiotika eine erfolgversprechende, zügige Heilung.
Im Internet ist vermehrt über rezeptfreie Medikamente gegen Blasenentzündungen zu lesen. Hierbei gilt es zwischen „ohne Rezept“ und Online-Rezept zu unterscheiden. Auf welche Weise diese online aus Österreich zu bestellen sind, schreibt der Gesetzgeber vor.
Im Gegensatz zu Deutschland schränkt die österreichische Gesetzgebung das legale Online-Geschäft mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln gegen Blasenentzündungen aus verschiedenen Gründen deutlich ein.
Deshalb ist Patienten aus Österreich angeraten, sich vor einer Online-Bestellung verschreibungspflichtiger Medikamente ausführlich zu informieren, was erlaubt/verboten ist und welche legale Alternative es für Patienten aus Österreich für die Online-Bestellung gibt.
Warum sind Medikamente gegen Blasenentzündungen in Österreich rezeptpflichtig?
Medikamentenresistenz
Medikamente, die direkt gegen die entzündungsauslösenden Bakterien vorgehen, diese abtöten und/oder die Vermehrung hemmen, bergen einige Risiken bei unsachgemäßer Anwendung. Dazu zählen hauptsächlich Antibiotika, deren unkontrollierte Einnahme zu einer Resistenz führen können.
Dabei kommt es zu einer Reduzierung der Wirkung bis hin zu einer vollständigen und dauerhaft anhaltenden Wirkungslosigkeit. Der Körper kann eine Resistenz gegen alle verschiedenen Wirkstoffe in Antibiotika bilden, sodass bei einer späteren entzündlichen Erkrankung diese helfenden Wirkstoffe keinen Nutzen mehr besitzen.
Das schränkt eine zügige und erfolgversprechende Behandlung und vor allem das Angebot an wirkungsvollen Medikamenten ein.
Dem will der österreichische Gesetzgeber vorbeugen, indem er Medikamente gegen Blasenentzündungen unter die Verschreibungspflicht setzt. Auf diese Weise sind Patienten angehalten, einen Arzt für die Rezept-Ausstellung zu konsultieren. Damit soll gewährleistet werden, dass die Medikamente ordnungsgemäß dosiert und nicht länger als erforderlich eingenommen werden.
Medikamentenwahl
Weil in der Regel Medikamente gegen Blasenentzündungen Nebenwirkungen zu Folge haben können, eignen sich nicht alle auf dem Markt erhältlichen Arzneimittel gleichermaßen gut für jeden Patienten. Manche Patienten weisen Allergien gegen Wirkstoffe und/oder andere beinhalteten Bestandteile auf, andere fallen unter die Kontraindikation.
Bei Vorliegen von erhöhten Risikofaktoren ist von einer Einnahme bestimmter Medikamente abzusehen oder nur nach ärztlicher Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses und nach strikter Anweisung des Arztes einzunehmen.
Das betrifft häufig vor allem schwangere Frauen, aber auch Patienten mit verschiedenen parallel vorhandenen Erkrankungen sowie mit erhöhtem Risiko von Wechselwirkungen bei zeitgleicher Einnahme anderer Medikamente.
Medikamenten-Qualität
Der österreichische Staat sieht sich in der Pflicht, kranken Patienten die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen. Das umfasst auch die Verabreichung von Medikamenten gegen Blasenentzündungen. Wird eine Zystitis im akuten Zustand nicht oder unzureichend effektiv behandelt, kann das schwerwiegende gesundheitliche Konsequenzen für Patienten haben.
Deshalb betrachtet der österreichische Gesetzgeber es als unerlässlich, dass ausschließlich Medikamente mit hohen Qualitätsstandards zum Einsatz kommen.
Eine hohe Medikamenten-Qualität wird in Österreich durch Zulassungen sichergestellt. Das heißt, jedes verschreibungspflichtige Medikament hat verschiedene Qualitätsprüfungen zu durchlaufen. Diese beziehen sich vor allem auf die Inhaltsstoffe, deren Wirksamkeit und Verträglichkeit sowie eventuell beinhaltete Schadstoffe.
Die Rezeptpflicht soll dafür sorgen, dass Patienten in Österreich ausschließlich zugelassene Medikamente erhalten, die den hohen Qualitätsanforderungen des Staates gerecht werden.
Darf ich rezeptpflichtige Medikamente gegen Blasenentzündungen in Österreich online bestellen?
Das kommt darauf, wo Patienten rezeptpflichtige Medikamente gegen Blasenentzündungen online bestellen. Zudem ist der Fokus auf rezeptfreie Online-Bestellungen zu legen, denn hier gibt es gravierende Unterschiede.
Grundsätzlich ist eine Online-Bestellung von Arzneimitteln gegen eine Blasenentzündung in Österreich erlaubt. Doch das setzt voraus, dass die Medikamente ausnahmslos über eine in Österreich ansässige und offiziell registrierte Apotheke mit Versand-Autorisation bezogen werden.
Online-Bestellungen bei ausländischen Versandapotheken sind per Gesetz verboten. Während Deutschland Online-Bestellungen von verschreibungspflichtigen Medikamenten zumindest innerhalb des EU-Raums erlaubt, beschränkt sich Österreich ausschließlich auf inländische Online-Medikamenten-Bestellungen.
Vorsicht ist für alle in Österreich lebenden Patienten bei „rezeptfreien“ Arzneimitteln gegen Blasenentzündungen geboten. Die Rezeptpflicht kann hierbei nicht umgangen werden und dementsprechend dürfen diese Medikamente auch nicht ohne Vorlage eines gültigen Rezepts an Patienten herausgegeben werden.
Dennoch gibt es Anbieter, die Patienten die rezeptfreie Bestellung offerieren und deshalb als unseriös zu bezeichnen sind.
Als „rezeptfrei“ werden häufig auch Medikamente gegen Blasenentzündungen angeboten, wobei dabei allerdings das kontaktlose Rezept gemeint ist. Der Begriff „rezeptfrei“ bezieht sich hierbei rein auf den Patienten, für den die Online-Bestellung ohne persönliche Rezept-Abholung sowie Übermittlung vonstattengeht.
Ein Online-Rezept ist unter bestimmten Kriterien in Österreich gültig:
- Es liegt eine gültige Zulassung zum Praktizieren des Arztes vor, der das Online-Rezept ausstellt
- Der ausstellende Arzt praktiziert in einem EU-Land
- In dem ansässigen EU-Land ist die Online-Sprechstunde beziehungsweise die Telemedizin gesetzlich erlaubt
- Das Rezept entspricht den europäischen Normen und verfügt über alle erforderlichen Daten des Arztes, Patienten und der verschriebenen Medikamente
Medikamente gegen Blasenentzündungen online bestellen - die Gefahren
Der Online-Kauf von Medikamenten gegen Blasenentzündungen bringt gewisse Risiken und Gefahren mit sich:
Medikamentenfälschungen
Die größte Gefahr bei einer Online-Bestellung von Medikamenten gegen Blasenentzündungen liegt bei dem Kauf einer Medikamenten-Fälschungen. Experten zufolge belegen diese mittlerweile einen Marktanteil von rund 95 Prozent. Deshalb sind die Chancen hoch, Medikamenten-Fälschern zum Opfer zu fallen.
Das Gefährliche an gefälschten Medikamenten gegen Blasenentzündungen sind die Inhaltsstoffe. Weil es den Herstellern ausschließlich um die Generierung ihrer Geldgewinne geht, beinhalten Medikamenten-Fälschungen in der Regel nie die teureren Inhaltsstoffe, wie sie ihn den Originalprodukten enthalten sind.
Weil keine Zulassungen bestehen, werden auch keine Kontrollen durchgeführt. Im „besten“ Fall bestellen Patienten ein wirkungsloses Placebo – im schlimmsten Fall ein vermeintliches Medikament mit lebensgefährlichen Substanzen.
Damit die Fälschungen nicht als diese auffallen und bestmöglich verkauft werden können, sind sie optisch kaum von den Originalprodukten zu unterscheiden. Der Patient erkennt somit nicht, ob es sich um eine Medikamenten-Fälschung handelt.
Deshalb sollten Patienten grundsätzlich keine Medikamente gegen Blasenentzündungen von „dubiosen“ Online-Anbietern bestellen, vor allem nicht, wenn sie gänzlich rezeptfrei und deutlich günstiger als gleiche Medikamente aus einer registrierten Apotheke angeboten werden.
Rezeptfrei ohne Arztkonsultation
Wer verschreibungspflichtige Medikamente gegen Blasenentzündungen vollständig rezeptfrei online bestellen kann, ist definitiv auf einen unseriösen Anbieter getroffen. Diese geben die Arzneimittel an jeden Patienten ab, ohne über eine Arztkonsultation die medizinische Indikation, eventuelle Kontraindikationen oder andere erforderliche Patientendaten zu berücksichtigen.
Eine Einnahme kann für Patienten deshalb in eine lebensbedrohliche Gefahr bedeuten.
In der Regel bieten unseriöse Online-Anbieter auch keine medizinische Beratung an, weil sie meist ohne medizinische Fachkompetenz und/oder Apotheker-Ausbildung aktiv sind. Welches Medikament gegen eine Blasenentzündung beispielsweise für einen Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung geeignet oder ungeeignet ist, kann nicht von den Anbietern beurteilt werden.
Die Online-Bestellung wird damit zu einer Art „Glücksspiel“ und stellt ein gesundheitliches Risiko dar, wobei sich nicht selten auch Medikamenten-Fälschungen unter den Angeboten befinden.
Online-Arztpraxis als Alternative, um Medikamente gegen Blasenentzündungen sicher zu bestellen
Bei einem Online-Rezept handelt es sich um eine Verordnung für Medikamente, die von einem zugelassenen Arzt nach einer Online-Arzt-Patienten-Konsultation ausgestellt wird. Dies ist ein moderner Vorgang im europäischen Gesundheitssystem, bei dem der Patient über das Internet alle erforderlichen Informationen, insbesondere über gesundheitliche Faktoren, dem Arzt zukommen lässt.
Ein Vorort-Besuch beim Hausarzt ist damit nicht mehr erforderlich. Der Patient hat mit einem Online-Rezept die Möglichkeit, verschreibungspflichtige Medikamente gegen Blasenentzündungen zu erhalten, ohne etwas mit einem Rezept zu tun zu haben.
Hat der Arzt keinerlei Bedenken gegen die Einnahme eines Medikamentes, stellt er das Rezept aus und sendet es direkt an eine Versand-Apotheke weiter. Damit wird ein Online-Rezept zu einem kontaktlosen Dokument, welches für den Patienten im Hintergrund „agiert“.
Ein Online-Rezept darf in der Europäischen Union jeder Arzt ausstellen, der in dem Land seiner Tätigkeit eine Zulassung besitzt und dort die Tele-Medizin beziehungsweise Online-Sprechstunde per Gesetz erlaubt ist.
Für Patienten aus Österreich bedeutet dies, dass auch sie einen Online-Arzt innerhalb der EU für rezeptpflichtige Medikamente gegen Blasenentzündungen konsultieren dürfen.
Bisher ist die Online-Praxis/Online-Sprechstunde für Ärzte in Österreich (noch) nicht zulässig. Deshalb bieten ein Online-Arzt und das Online-Rezept eine legale und sichere Alternative zur herkömmlichen Rezept-Ausstellung.
Online-Rezept für Medikamente gegen Blasenentzündungen in Österreich: Wie funktioniert Dokteronline?
Patienten, die aus Österreich Medikamente gegen Blasenentzündungen online bestellen möchten, können dies über die Plattform „Dokteronline.com“ vornehmen. Hierzu wählen sie unter Dokteronline.com/DE die deutsche Version.
Für die Bestellung von verschreibungspflichtigen Medikamenten gegen eine Blasenentzündung und das erforderliche Online-Rezept bestellen, haben sich die Patienten zu registrieren. Dies ist kostenlos und bringt keine Verpflichtungen mit sich.
Im Rahmen der Registrierung sind zwei Formulare online auszufüllen. Hier sind persönliche Daten wie Name, Anschrift, Geburtsdatum, etc. einzutragen. Bei Konsultationen aus Österreich, ist im Adressfeld „Österreich“ anzugeben.
Des Weiteren sind medizinische Fragen zu beantworten, anhand deren Antworten der Online-Arzt in den meisten Fällen beurteilen kann, ob für das gewünschte Medikament ein Online-Rezept ausgestellt werden kann.
Dabei geht es unter anderem um die fachgerechte Prüfung der erforderlichen medizinischen Indikation und den Ausschluss von verschiedenen Risikofaktoren. Sollte der Online-Arzt zusätzliche Fragen haben, wird er sich per Telefon, E-Mail oder Online-Formular des Systems mit dem Patienten in Verbindung setzen.
Stellt der Online-Arzt das Online-Rezept aus, sendet er es für Patienten aus Österreich an eine dort ansässige und registrierte Apotheke. Auf diese Weise wird gesetzeskonform agiert und die Online-Bestellung zu einem legalen Vorgang.
Die Bezahlung des Medikaments erfolgt erst, wenn die jeweilige Apotheke das Online-Rezept vorliegen hat. Nach der Bezahlung erfolgt der Versand, welche in der Regel zwischen ein und drei Tage bis zur Lieferung beträgt.
Zu bemerken ist, dass Dokteronline ausschließlich die Plattform darstellt, auf der sich Online-Ärzte und Online-Apotheken zusammenschließen. Daraus ist mittlerweile ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern entstanden, das in ganz Europa tätig ist.
Die Betreiber von Dokteronline sind nicht verantwortlich für medizinische Leistungen und Arztkonsultationen. Auch werden keine Medikamente gegen Blasenentzündungen seitens des Plattform-Betreibers angeboten oder vertrieben.
Ausführliche Informationen zu beschriebenen Behandlungen sind auf den Internetseiten der Europäischen Arzneimittel-Agentur www.ema.europa.eu/en verfügbar.
Wichtiger Hinweis:
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Dieser Artikel wurde zuletzt am 22.03.2022 geändert.
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Quellen:
- Darf ich rezeptpflichtige Medikamente online bestellen? In: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT). URL: ombudsstelle.at
- Welche Gefahren gibt es beim Online-Kauf von Medikamenten? In: Österreichisches Institut für angewandte Telekommunikation (ÖIAT). URL: https://www.ombudsstelle.at/faq/probleme-beim-warenkauf/duerfen-medikamente-online-verkauft-werden-3/
- Medikamente aus dem Internet. In: Das öffentliche Gesundheitsportal Österreichs / Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz. URL: https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitsleistungen/medikamente/online-apotheke
- Glucosinolate gegen bakterielle Infekte. In: Deutsche Apotheker Zeitung. Nr. 25, Juni 2010, S. 105–107.
- A. Borges et al.: Antibacterial activity and mode of action of selected glucosinolates hydrolysis products against bacterial pathogens. In: J Food Sci Technol 52 (8): 4737-48 (2015).
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- Blasenentzündung erkennen und richtig behandeln. Apotheken Umschau. URL: apotheken-umschau.de